Behandlung / Therapie

Behandlung

Fachübergreifende Betreuung

 

Geeignete Therapien zur Heilung von CMD

Für Für die CMD-Therapie sind oft fachübergreifende Behandlungen sinnvoll. In unserer Zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis in Lingen können wir bestehende Störungen im Mund korrigieren, eine schiefe Körperhaltung und -statik sollte von entsprechenden Fachärzten untersucht werden. Wir geben Ihnen gerne eine Empfehlung und verweisen auf einen Fachkollegen.

Fachbereiche, die bei einer CMD-Therapie interdisziplinär zusammenarbeiten können:

  • Zahnärzte
  • Kieferorthopäden
  • Kieferchirurgen
  • Orthopäden
  • Zahntechniker
  • Logopäden
  • Psychotherapeuten
  • Physiotherapeuten
  • Allgemeinmediziner
  • HNO-Fachärzte
  • Neurologen
  • Internisten
  • Schmerztherapeuten
  • Osteopathen
  • Heilpraktiker
  • Homöopathen

Behandlung von CMD mit der Schienentherapie

Zur Behandlung einer CMD kommen verschiedene Arten von Zahnschienen infrage wie Aufbiss-, Entspannungs- oder Knirscherschienen. Auch die Anpassung von Zahnersatz ist gegebenenfalls eine Option. Empfehlenswert ist zudem die Therapie bei weiteren Fachärzten wie Physiotherapeuten oder Orthopäden.

Aufbissschiene

Die wirkungsvollste Sofort- und Dauermaßnahme bei einer Craniomandibulären Dysfunktion ist die so genannte Aufbissschiene. Diese wird auch als Äquilibrierungsschiene, ‚Michiganschiene‘, Stabilisierungsschiene oder Relaxtionschiene bezeichnet. Sie dient dazu, die Ursachen einer Craniomandibulären Dysfunktion zu erkennen und zu beseitigen. Das langfristige Ziel ist es, die korrekte Funktion des Kausystems wiederherzustellen. 

Die Vorteile:

  • Druckverminderung und damit Entlastung der Kiefergelenke
  • Zähneknirschen (Bruxismus) wird verhindert
  • Schutz des Zahnschmelzes vor zu starker Abnutzung
  • Entspannung und Schmerzlinderung bei verspannter Kaumuskulatur

Funktionen der Aufbisschiene im Kausystem :

  • weitere Gelenkschädigung (Arthrose) wird gestoppt
  • Kiefergelenkknacken wird verringert
  • zu niedriger Biss wird erhöht
  • korrigiert die Position der Kiefergelenke/der Gelenkscheibe und stabilisiert diese
  • fehlende Kontaktflächen werden ergänzt

Präzise Anfertigung der Aufbissschiene

Nach einem genauen Abdruck des Gebisses wird die Schiene individuell angefertigt. Als Material eignet sich dazu Kunststoff am besten. Zur Herstellung werden zudem die Ergebnisse der vorangegangenen Untersuchungen, die Funktionsanalyse, verwendet. Somit ist die Aufbissschiene viel präziser als vorgefertigte (konfektionierte) Schienen.

Eine genaue Anpassung ist extrem wichtig, da selbst eine kleine Erhöhung im Biss zu einer Craniomandibulären Dysfunktion führen kann. Wird die Schiene nicht exakt angefertigt, kann es zu einer Bisserhöhung kommen und die Symptome werden nicht besser, sondern treten stärker auf.

Die Schiene wird so in das Kausystem eingegliedert, dass sich der Kiefer wieder der idealen (physiologischen) Position nähert und der Heilungsprozess eingeleitet wird. Je nach Schwere der Craniomandibulären Dysfunktion wird die Aufbissschiene nur nachts, nur tagsüber oder rund um die Uhr getragen. Zeigt sich eine Besserung der Symptome können die Eigenschaften der Schiene auf den permanenten Zahnersatz, beispielsweise durch Anpassen (Einschleifen) der Kauflächen, übertragen werden. Damit die richtigen Zahnkontakte dauerhaft erhalten bleiben, wird der Sitz der Schiene regelmäßig kontrolliert.

Fragen und Antworten

Häufige Fragen rund um das Thema Funktionsanalyse

 

Wie gut sind die Heilungsaussichten?

Eine Craniomandibuläre Dysfunktion kann vollständig geheilt werden. Dazu bedarf es einer sorgfältigen Erfassung der Krankengeschichte und einer zeitgemäßen und meist fachübergreifende Therapie. Allerdings, falls die Ursachen nicht komplett beseitigt werden, kann CMD erneut auftreten. 

Das oberste Ziel der Behandlung: Die Kaufunktionen im Kiefer wieder optimal herzustellen und alle anderen Ursachen, wie zum Beispiel Beckenschiefstand, zu korrigieren, damit der Körper harmonisch funktioniert. Sind die Beschwerden auf ‚Zahnprobleme‘ zurückzuführen, das heißt, Füllungen, Kronen, Prothesen usw. kann eine Aufbisschiene eine sofortige Lösung sein, weil diese die Störung im Kausystem ausgleicht. Dabei sollte auch die Ursache therapiert werden, sprich eine Korrektur des Zahnersatzes erfolgen.

Je länger eine Craniomandibuläre Dysfunktion besteht, desto schneller wird sie chronisch und damit oft schmerzhaft.

Zu den dauerhaften Beschwerden gehören Arthrose und Gelenksteifheit im Kiefergelenk, eine starke Abrasion (Abnutzung) des Zahnschmelzes oder übermäßiger Zahnfleischrückgang. Deshalb sollten Symptome nicht auf die leichte Schulter genommen werden, sondern immer untersucht und abgeklärt werden.

Wer übernimmt die Kosten der Funktionsanalyse?

Die Kosten für eine Funktionsanalyse werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der Patienten muss selbst dafür aufkommen. Die Kosten hängen vom Aufwand ab und variieren, je nach Schwierigkeitsgrad, zwischen 80 – 200 €. Das ist aber oftmals nur ein Teil der Gesamtkosten. Weitere Kosten entstehen für zusätzliche Diagnostikmaßnahmen und für die Behandlung der Funktionsstörung.

Wenn CMD nicht behandelt wird, was kann passieren?

  • chronische Schmerzen im Kopf-, Nacken-, Schulter-, Lenden-Becken-Bereich und in der Wirbelsäule
  • dauerhafte Schädigung des Kiefergelenks, zum Beispiel in Form von Arthrose oder Ankylose (Gelenksteifheit)
  • Verstärkung der vorhandenen Symptome
  • dauerhafte Abnutzung des Zahnschmelzes
  • chronische Funktionsstörung des Kauapparates

Gibt es weitere Therapiemöglichkeiten für CMD?

Weitere Möglichkeiten zur Therapie sind: Akupunktur, Physiotherapie sowie Osteopathie. Letzteres kommt vor allen Dingen bei Beschwerden und Bewegungseinschränkungen der Muskeln und Gelenke zum Einsatz. Ebenfalls empfehlenswert ist die Craniosakraltherapie, also die alternativmedizinische Schädel-Kreuzbein-Therapie. Eine schmerzlindernde und/oder eine entzündungshemmende Wirkung haben zudem Wärme- oder Kälteanwendungen sowie Rotlicht.

Hilfreich sind ebenfalls Entspannungsübungen wie Yoga oder autogenes Training, um Stress abzubauen und zu relaxen.  Um mit Stress besser umzugehen bietet sich zusätzlich eine Psychotherapie an. Gegen Muskelschmerzen und bei Muskelverspannung helfen verschiedene Arzneimittel. Diese beseitigen jedoch nicht die eigentlichen Ursachen einer Craniomandibulären Dysfunktion können aber zur Unterstützung eingesetzt werden.